Studierende des Studiengangs Architektur der Frankfurt University of Applied Sciences waren im Sommer im Schelmengraben unterwegs und haben Gespräche mit Bewohnerinnen und Bewohnern geführt. Ziel des Forschungsprojekts war, herauszufinden, was Lebensqualität in Großwohnsiedlungen ausmacht, wie sie gemessen werden kann und inwiefern die Bewertung die strategische sowie operative Weiterentwicklung von Wohnquartieren unterstützt. Im Voraus wurde mithilfe von Expertengesprächen mit der GWH ein Wohnqualitätsindex bestehend aus elf Kategorien und einer Vielzahl von Indikatoren entwickelt. Anschließend folgten die Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern.
Schelmengraben überzeugt mit grüner Weitläufigkeit
Auf den Straßen des Schelmengrabens wurden insgesamt 112 Personen befragt, davon 45 Männer und 67 Frauen. Im Durchschnitt leben die Befragten bereits seit 13 Jahren im Schelmengraben. Positiv heben die Bewohnerinnen und Bewohner unter anderem bezahlbare Mieten, die großzügigen Grünflächen, den Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt der Bewohnerschaft sowie Sanierungen hervor. Bezüglich der individuellen Wohnungen punkten vor allem Aspekte wie eine schöne Aussicht, ein gut geschnittener Grundriss sowie Sitzgelegenheiten vor der Haustür.
Baustelle Verkehr und Nahversorgung
Die Befragung gab auch Anknüpfungspunkte für Verbesserungen. Als Schwächen des Quartiers wurden beispielsweise die Verkehrssicherheit von Kindern und ein mangelndes Kinder-Kursangebot genannt. Das Thema Verkehr steht auf der Agenda des Quartiersrates. Das Gremium fordert bei der Landeshauptstadt eine Tempo-30 sowie einen Zebrastreifen. Zudem sehen die Bewohnerinnen und Bewohner den Leerstand des ehemaligen Einkaufszentrums sowie die mangelnde Gesundheitsversorgung als ein Problem.
Meinung der Bewohnerschaft weiterhin gefragt
Im kommenden Jahr wird die GWH in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Dienstleistungsunternehmen AktivBo im Schelmengraben eine weitere Bewohnerbefragung durchführen. Hierbei wird etwa die Zufriedenheit mit der Wohnung, dem Haus, dem Wohnumfeld oder auch der Service der GWH erfasst. Die Antworten nutzt das Unternehmen, um die Lebensqualität der Wohnanlagen weiterhin zu verbessern. Die Ansprache der gesamten Bewohnerschaft zur Teilnahme an der Befragung erfolgt schriftlich per E-Mail oder Brief.