Der Schelmengraben erhält noch im Juli auf einen Schlag 200.000 neue Bewohnerinnen und Bewohner. Die GWH wird sechs Bienenvölker im Quartier ansiedeln. Unterstützung erhält sie dabei von Hobby-Imker Selim Yasdibas, der auch schon im GWH Quartier Römerquelle in Mainz-Finthen Bienenvölker betreut.
Große und kleine Bienenfreunde haben nun gemeinsam mit der GWH und der ags voller Begeisterung daran gemacht, die sechs Bienenkästen zu gestalten und kreativ zu bemalen. Mit Pinsel, Farbe und vielen bunten Ideen verwandelten sie die Kästen in kleine Kunstwerke, die nicht nur ein Zuhause für die Bienen bieten, sondern auch echte Hingucker sind.
Die GWH hat bereits viel Erfahrung mit der Ansiedlung von Bienenvölkern, denn die vielen Freiflächen in den Großquartieren – wie sie auch den Schelmengraben prägen – bieten gute Voraussetzungen, um mit Blühwiesen und Bienenvölkern einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten. Das ist für die kommenden Jahre ein wichtiges Ziel der Nachhaltigkeitsinitiativen der GWH. Neben Mainz gibt es bereits Bienenvölker in Frankfurt, Kassel, Meerbusch und Leipzig.
Drei Fragen an Markus Wagner, strategischer Immobilienmanager bei der GWH:
Herr Wagner, wie kam es zur Ansiedlung der Bienen?
Wagner: Wir verfügen auch im Schelmengraben über große Freiflächen, die für eine Ansiedlung von Bienen gut geeignet sind. Nach den positiven Erfahrungen in den anderen Quartieren, war der Schelmengraben der logische nächste Schritt. Und ich bin sehr froh, dass Herr Yasdibas auch die Betreuung dieser Bienen übernimmt.
Jetzt haben die Menschen im Schelmengraben auf einen Schlag 200.000 neue Nachbarn. Gibt es da irgendwelche Bedenken?
Wagner: Bienen sind nicht aggressiv und wir haben in allen anderen Quartieren bislang durchweg positive Erfahrungen gesammelt. Was viele vielleicht nicht wissen: anders als bei Wespen bleibt der Stachel der Bienen wegen ihres Widerhakens meistens in der menschlichen Haut stecken, was für die Bienen tödlich endet. Daher stechen Bienen nur im Notfall, meist zur Verteidigung des Stockes oder ihrer Vorräte. Dennoch stellen wir die Stöcke an einer Stelle etwas abseits der Wohnungen auf.
Wie sollen die Bewohnerinnen und Bewohner mit den Tieren umgehen?
Wagner: Die Bewohnerinnen und Bewohner können die Bienen gerne beobachten, sollten sie aber bitte in Ruhe lassen.
Drei Fragen an Selim Yasdibas, Hobby-Imker:
Herr Yasdibas, wie sind Sie zur Imkerei gekommen?
Yasdibas: Als ich 2019 aus der Türkei nach Deutschland kam, war ich zunächst im Übergangswohnheim in Hermeskeil. Dort wurde ein Imker-Kurs angeboten. Da ich auf einer Obstplantage groß geworden bin, habe ich mich schon immer für die Natur interessiert. Deshalb habe ich mitgemacht und Spaß am Umgang mit den Insekten gefunden.
Was ist für Sie so faszinierend an den Bienen?
Yasdibas: Ich finde es spannend zu beobachten, wie die fleißigen Tiere ihre Gemeinschaft organisieren und es ist faszinierend zu erkennen, welche Bedeutung ein so kleines Tier für unsere Erde hat.
Wieviel Honig erzeugen die Bienen und was passiert damit?
Yasdibas: In einem normalen Jahr rechne ich mit zehn Kilo Ertrag pro Volk. Warten wir mal ab, wie die erste Ernte im Schelmengraben ausfallen wird. Dann bespreche ich mit der GWH, was wir mit dem Honig machen werden.