„Es ist einfach schön draußen zu sein und in der Gemeinschaft zu gärtnern. Auch meine Kinder können sich hier einbringen und lernen noch etwas dabei!“, freut sich Trung Nghia Tran und sticht die Harke in die Erde der Grünfläche hinter dem Garagenhaus 13, wo nun der ehemalige „Schelmengarten“ als gemeinschaftlicher Garten wieder aktiviert werden soll. Er und seine Familie gehören zu den Teilnehmenden des neuen Urban-Gardening-Projekts im Schelmengraben.
Angestoßen wurde das Projekt von einer Studierendengruppe des Studiengangs „Soziale Arbeit“ der Hochschule RheinMain. Die Gruppe hatte sich mit dem Thema "sozialökologische Stadtentwicklung und Klimaschutz" beschäftigt. Ziel war dabei, Stadtbewohnerinnen und
-bewohner im Rahmen eines nachhaltigen Projekts zusammenzubringen. „Die Auswahl des geeigneten Stadtviertels fiel dabei nicht schwer – denn nirgendwo in Wiesbaden ist es so grün wie im Schelmengraben,“ begründet Lisa Caratiola, die mittlerweile die Leitung des Projekts übernommen hat, die Entscheidung für den Standort.
Über das Stadtteilbüro Schelmengraben kamen die Studierenden in Kontakt mit Anastasja Schatz von der GWH. Schnell wurde die geeignete Freifläche gefunden, das Wiesenstück hinter dem Garagenhaus 13. Neben der Bereitstellung der Freifläche unterstützt die GWH das Projekt bei der Ideenumsetzung unter anderem mit einem Budget zur Anschaffung der Pflanzen. Außerdem lässt sie noch weitere Betonkübel, in denen die Beete angelegt werden können, an den Standort transportieren. Die Firma Krems hat die Fläche eigeninitiativ aufbereitet und steht ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite. Darüber hinaus wird auch die Möglichkeit einer Wasserversorgung in der Nähe geprüft.
„Projekte, die Menschen zusammenbringen, liegen uns besonders am Herzen. Gemeinsam gärtnern ist eine besonders schöne Weise, die Gemeinschaft zu stärken und Menschen den Raum zur Begegnung untereinander und mit der Natur zu geben“, erklärt Anastasja Schatz, Abteilungsleiterin Immobilienmanagement bei der GWH.
Um Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewinnen, hat die Gruppe Aushänge in der Nachbarschaft des Pflanzgebiets gemacht und das Projekt auch beim Gottesdienst der Evangelische Kirchengemeinde Schelmengraben vorgestellt. Im September gab es dann schließlich ein erstes Kennenlernen unter den Interessierten, bei dem auch die Pflanzen festgelegt wurden. Die Gruppe entschied sich unter anderem für Gemüsesorten wie Spinat und Feldsalat, eine Auswahl an Küchenkräutern wie Thymian oder Pfefferminze sowie für Beeren.
Und so konnte es im Oktober dann endlich losgehen: Nach umfassenden Umgrabungsarbeiten und Mischung der Pflanzenerde kamen die ersten Sträucher in die Erde.
„Wir freuen uns sehr, dass das Projekt angenommen wird, und wünschen uns, dass sich noch mehr Menschen angesprochen fühlen, mitzumachen“, erklärt Lisa Caratiola.
Die Voraussetzungen sind schonmal geschaffen, damit die Gruppe nächstes Jahr frische Kräuter ernten und süße Beeren naschen kann.
Wenn Sie Interesse haben, an dem Projekt teilzunehmen und mitzugärtnern, melden Sie sich gerne per E-Mail bei Lisa Caratiola unter schelmengrabengarten@yahoo.com