Eine Gemeinschaft bunter Schafe

Gemütlich grast die Schaffamilie auf der Wiese schräg gegenüber vom Stadtteilzentrum. Seit 2015 begrüßen die gelb, grün, weiß, rot und blau bemalten lebensgroßen Figuren große und kleine Besucherinnen und Besucher am Eingang des Spielplatzes Karl-Marx-Straße. Als Weidetiere kommen sie im Schelmengraben mit seinen vielen grünen Ecken ganz auf ihre Kosten. 

Berühmte Vorlage

Gefertigt wurden sie nach dem Modell der bildenden Künstlerin Anke Knoke-Kahner in Zusammenarbeit mit der Firma Mönninghoff. Das Design der Schafe entstand im Rahmen eines kommunalen Kunstprojekts unter dem Titel „Viele Schafe – eine Herde“ in Senden, für das die Künstlerin 2011 vom Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen mit dem Landespreis „Kultur prägt!“ ausgezeichnet wurde. Ziel war es, das Gemeinschaftsgefühl in Senden und den umliegenden Gemeinden zu stärken.

Die Idee, die Schafe aus dieser Serie in den Schelmengraben zu holen, stammt von hanf Gartenarchitekten und Landschaftsplaner, die im Auftrag der GWH die Grün- und Freiflächen im Stadtteil planen und gestalten. Auch hier vor Ort waren die Schafe Mittelpunkt gemeinschaftlicher kreativer Aktionen: Ihre bunten Fellfarben erhielten sie beispielsweise 2017 im Rahmen des Eröffnungsworkshops des Spielplatzes Karl-Marx-Straße unter Beteiligung der Kinder im Quartier und dem ehemaligen Ortsvorsteher Klaus Riehl. Diesen und weitere Workshops zur Neugestaltung des aus den Fördergeldern Soziale Stadtplus finanzierten Spielplatzes, hat das Stadtteilbüro Schelmengraben organisiert, das auch heute regelmäßig Bürgerbeteiligungsformate umsetzt. Am Freiwilligentag 2019 wurden die Farben nochmal aufgefrischt.

Ein glückliches Wiedersehen

Zwischenzeitlich hatte die Schafherde einen Verlust zu verschmerzen: Schelmi, das blaue Schaf, war 2019 verschwunden. Das nahm das Stadtteilbüro Schelmengraben in Trägerschaft der BauHaus Werkstätten gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Schelmengraben e.V., dem Stadtteilzentrum und der GWH im vergangenen Jahr zum Anlass, zu einem Geschichtenwettbewerb über seine Abenteuer aufzurufen. Bei der Prämierung im November 2021 gab es dann eine große Überraschung: Schelmi ist wieder leibhaftig in den Schelmengraben zurückgekehrt. Die GWH hat extra für die Veranstaltung die Schafstatue nachgießen, blau einfärben und wieder am Ursprungsort aufstellen lassen. Seitdem grasen wieder fünf Schafe auf der Wiese.  Auch wenn Schelmi nicht mehr der Originalvorlage entspricht – es ist aus Gießharz gefertigt – gehört es nach wie vor zur Familie. Denn man weiß ja: Reisen und neue Eindrücke verändern – warum sollte es bei Schafen anders sein? 
 

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