Alles für das Gemeinwohl: Der Quartiersrat Schelmengraben vertritt die Interessen aller Bewohnerinnen und Bewohner des Schelmengrabens. Laura Krumm als Stadtteilmanagerin und Walter Neid-Nusser, der den Vorsitz innehat, sind seit der Gründung dabei. Sie erzählen von den Entwicklungen im Schelmengraben, die auf die Initiative des Quartiersrats zurückgehen.
Der Quartiersrat wurde im Dezember 2017 anlässlich der damals geplanten Ergänzungsbebauung im Schelmengraben ins Leben gerufen, um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit der GWH aufzubereiten. Walter Neid-Nusser wohnt seit 2011 mit seiner Frau im Schelmengraben. Der 73-Jährige wurde damals zum Vorsitzenden des Quartiersrat ernannt.
Nachdem die Ergänzungsbebauung nicht stattgefunden hat, versteht sich der Quartiersrat weiterhin als Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger. Dass das Gremium weiterbestehen konnte, ist dem Engagement der Mitglieder zu verdanken. Die GWH unterstützt den Quartiersrat finanziell und ermöglicht dadurch, dass das Stadtteilbüro die Geschäftsführung ausüben kann.
„Der Quartiersrat ist eine Plattform, um die Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner aufzunehmen, sie an die richtige Stelle zu vermitteln und dann auch etwas zu erreichen“, führt Laura Krumm vom Stadtteilbüro Schelmengraben aus. Er sei das Bindeglied zwischen Stadtverwaltung, Wohnungswirtschaft, Politik und Bewohnerschaft.
Walter Neid-Nusser findet es schade, dass größtenteils unbekannt ist, welche Veränderungen im Schelmengraben auf das Engagement des Quartiersrats zurückzuführen sind: „Ich bin immer für eine offene Kommunikation, mir geht es um Öffentlichkeit.“
Schutzstreifen für Fußgängerinnen und Fußgänger auf dem Weg zum Rewe-Markt
Durch die Initiative des Quartiersrats, unterstützt vom Ortsbeirat Dotzheim, hat sich im Sommer 2021 ein lang gehegter Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner erfüllt: Der Weg zum Rewe-Markt wurde durch einen befestigten Fußgänger-Schutzstreifen sicherer gestaltet. Laura Krumm erzählt: „Ursprünglich war der Rewe nur für Autos geplant und wurde nicht als Stadtteilmarkt genutzt. Ein geschützter Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie für Menschen, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, hat gefehlt. Der Schutzstreifen, der nach produktiven Gesprächen mit der Rewe Markt GmbH und dem Eigentümer der Liegenschaft errichtet wurde, wird heute gut und gerne genutzt.“ Die Kosten wurden von der Rewe Group getragen.
Nächster Halt: „Alexej-von-Jawlensky-Schule“
Im Oktober 2019 wurde die Haltestelle „Alexej-von-Jawlensky-Schule“ in den Dauerbetrieb überführt. Auch dies geht unter anderem auf den Einsatz des Quartiersrats zurück. Schon einige Jahre zuvor hatten engagierte Bewohnerinnen und Bewohner und das Stadtteilbüro im Schelmengraben Unterschriften für die Haltestelle gesammelt. „Vor allem ältere Menschen haben es immer gemieden, beim Rewe einkaufen zu gehen, weil sie ihre Einkäufe nicht zur nächsten Haltestelle schleppen konnten“, berichtet Walter Neid-Nusser. Laura Krumm ergänzt: „Durch der Ergänzungsbebauung war die Haltestelle auch politisch gewollt. Außerdem hat die ESWE eine Zählung durchgeführt, die den Bedarf klar belegt hat.“ Mit Unterstützung des Ortsbeiratswurde die Haltestelle schließlich umgesetzt. Im Jahr 2018 wurde die Haltestelle probeweise eingerichtet, um den Bedarf, die Nutzung und das Verkehrsverhalten zu analysieren – mit Erfolg. Auch den Schülerinnen und Schülern kommt die Haltestelle gelegen.
Öffnung der Karl-Arnold-Straße
In der Karl-Arnold-Straße entstehen aufgrund der Schranke und Wendemanövern oft gefährliche Situationen für die Kinder, die die dortige Grundschule oder Kita besuchen – vor allem zu den Hol- und Bringzeiten. Um dem entgegenzuwirken hat der Quartiersrat im Jahr 2020 zu einem Vor-Ort-Termin mit dem Verkehrsdezernent Andreas Kowol eingeladen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Stadtteilmanagement.
Andreas Kowol zeigte sich aufgeschlossen für einen Verkehrsversuch, bei dem die Sperre beseitigt und die Karl-Arnold-Straße aus Richtung Jakob-Kaiser-Straße zur Einbahnstraße wird. Die notwendigen Verkehrsberuhigungen könnten durch Schrägparker erreicht werden. Im Rahmen eines einjährigen Verkehrsversuchs sollten die Maßnahmen überprüft werden. Laura Krumm erklärt, dass der Verkehrsversuch wegen der Abriss- und Sanierungsarbeiten des Seniorenwohnhauses Moritz Lang Haus vorerst zurückgestellt wurde. Sie fügt hinzu: „Der Quartiersrat hat sich bei der Ortsbeiratssitzung dagegen ausgesprochen, dass der Baustellenverkehr durch den Schelmengraben läuft – auch wegen der Schulkinder. Der Ortsbeirat Dotzheim hat dementsprechend beschlossen, dass die Schranke nach oben versetzt wurde und der Verkehr jetzt von Dotzheim Mitte zur Baustelle und wieder zurückführt.“
Durchgang zur Ludwig-Erhard-Straße und 30er-Zone in der Hans-Böckler-Straße
Lange mussten die Anwohnerinnen und Anwohner im Schelmengraben quer durch das Gelände laufen, um zur Bushaltestelle Ludwig-Erhard-Straße oder von dort aus zu ihrer Wohnung zu gelangen. Der Quartiersrat hat sich dafür eingesetzt, dass 2019 ein Durchgang von der Karl-Legien-Straße zur Ludwig-Erhard-Straße gebaut wurde, um einen direkten Weg zwischen dem südlichen Schelmengraben und der Bushaltestelle zu schaffen.
Ebenfalls durch den Quartiersrat initiiert wurde die Planung der 30er-Zone in der Hans-Böckler-Straße. Inzwischen liegen die Beschlüsse des Ortsbeirats und des Magistrats vor.
Machen Sie mit
Auch in Zukunft wird der Quartiersrat weiter dafür einstehen, den Schelmengraben noch lebenswerter zu machen. Walter Neid-Nusser persönlich ist das Einkaufszentrum am wichtigsten: „Ich würde mir wünschen, dass dort ein Treffpunkt entsteht – zum Beispiel ein Bäcker oder ein Café.“ Abschließend betonen Laura Krumm und Walter Neid-Nusser, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner des Schelmengrabens herzlich willkommen seien, sich im Quartiersrat zu engagieren oder als Gast an den Sitzungen teilzunehmen: „Wir freuen uns über jedes neue Gesicht!“ Bei der letzten Quartiersratssitzung hat beispielsweise Hauptkommissar Rüdiger Hey einen Einblick in das Thema „Sicherheitslage im Schelmengraben“ gegeben. Die nächste Sitzung des Quartiersrats findet am 26. Januar 2023, gepaart mit einem Neujahrsumtrunk, im Stadtteilzentrum Schelmengraben statt.
Sie möchten an der nächsten Sitzung teilnehmen oder haben ein Anliegen, über das beraten werden soll? Dann melden Sie sich gerne per Mail an stadtteilbuero@bauhaus-wiesbaden.de oder telefonisch unter 0611 723 934 82/83.